„Vernünftiges Maß an Herausforderung gepaart mit spannenden Tätigkeiten“
In diesem Interview sprechen wir mit unserem IT Projektmanager Norbert Volkmar über den spannenden Job des IT Projektmanagers im LAN/WAN-Umfeld.
CompuSafe: Norbert, Du hast in den 90er Jahren Physik studiert. Wie bist du zur Informatik und schließlich zur Netzwerktechnik gekommen?
Norbert: Ich war nicht der Einzige, der nach dem Physikstudium in die Informatik gegangen ist. Viele sind entweder in reine IT-Jobs gegangen oder haben etwas ganz anderes gemacht. Damals gab es auch nicht genug Absolventen für Ingenieurberufe. Deshalb war die Informatik für viele Quereinsteiger attraktiv.
Ich habe beim amerikanischen Computerhersteller Digital Equipment im Presales für Internetlösungen angefangen, also Mail, Firewall, VPN, Intranet, Suchmaschinen. Habe ganz bodenständig angefangen, PCs und Workstations verkauft. Hatte auch viel mit Software zu tun, zum Beispiel beim Suchmaschinenanbieter AltaVista, damals noch vor Google. Da habe ich die Internet-Technologien kennen gelernt.
Wir haben Roadshows gemacht, um den Leuten die Möglichkeiten des Internets zu zeigen. Zum Beispiel, wie man Kommunikation über VPN und Internet aufbaut. Das war damals eine Goldgräberstimmung. In einem Nürnberger Start-up, das ein befreundeter Physiker gegründet hat, bin ich dann in den Bereich Netzwerkhardware eingestiegen.
CompuSafe: Wow, das ist ja ein ganz schöner Werdegang, Norbert. Heute bist du hauptsächlich als IT-Projektleiter tätig. Welches Projekt zählst du zu deinen bisher erfolgreichsten bei CompuSafe?
Norbert: Ich hatte bisher nur ein Projekt bei CompuSafe, deshalb ist es auch mein erfolgreichstes. (lacht). Das ist ein etabliertes Rollout-Projekt, bei dem viele Standorte auf einen neuen Netzwerkservicevertrag mit verbesserter Technologie umgestellt werden. Das heißt, ich leite kleine Teams, die wiederum die Migration vor Ort für ihren Standort durchführen. Bei einem solchen Projekt wird ein alter Servicevertrag durch einen neuen ersetzt. Ziel ist es, eine technologische Verbesserung des Netzes zu erreichen. Diese Verbesserung muss dann aber auch umgesetzt werden, was in der Regel mit einem Austausch der Hardware verbunden ist. Wir schauen uns dann an, wie die aktuelle Situation am Standort aussieht. Ist sie kompatibel mit der zukünftig geplanten Infrastruktur? Müssen Switches ausgetauscht werden? Dann planen wir die Umsetzung und die Ablösung des alten Vertrags. Schließlich müssen wir auch prüfen, ob die Vertragsänderungen sauber umgesetzt wurden. Das ist einer der wichtigsten Punkte.
CompuSafe: Das klingt komplex. Bist du solche Projekte gewohnt?
Norbert: Ja. Ich habe zehn Jahre bei BMW gearbeitet, die ersten drei Jahre im Multiprojektmanagement. Ich habe die Infrastruktur für alle betroffenen Länder weltweit umgestellt und musste dabei immer die Compliance-Richtlinien im Auge behalten.
CompuSafe: Da gibt es sicher viele Herausforderungen für einen IT-Projektleiter.
Norbert: Auf jeden Fall. Herausfordernd finde ich es zum Beispiel, wenn Kolleginnen und Kollegen wenig Zeit für Abstimmungen haben und sich mit der Materie nicht auskennen – da ist es für mich als IT-Projektleiter wichtig, immer die Fäden in der Hand zu halten. Vor allem durch Kommunikation. Dazu benutze ich hauptsächlich Microsoft Teams, OneNote und Excel.
CompuSafe: Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus?
Norbert: Mein Arbeitsalltag besteht aus mehreren Meetings für etwa zehn parallel laufende kleinere Migrationsprojekte. Jedes dauert 30 bis 60 Minuten, die ich moderiere und somit vor- und nachbereiten muss. Dazu kommt noch eine Menge typischer Kümmererarbeit. Natürlich delegiere ich Aufgaben an andere, entlaste aber auch gerne andere Kollegen und behalte so den Überblick über die Arbeitsstruktur.
CompuSafe: Was ist dabei wichtig?
Norbert: Man muss sich mit der Technik auskennen und die Organisationsstruktur des Unternehmens kennen: Wie wird die IT-Landschaft im Unternehmen gemanagt?
CompuSafe: Bist du dann meistens vor Ort?
Norbert: Nein, denn ich schätze es sehr, von zu Hause aus arbeiten zu können, weil ich mich so konzentrieren kann. Ich bin auch gerne vor Ort, um mich mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.
CompuSafe: Welche Fähigkeiten sollte deiner Meinung nach ein Solution Architect oder IT Project Manager im LAN/WAN-Umfeld noch mitbringen?
Norbert: Im Gegensatz zum Solution Architect braucht ein IT Project Manager keine fachliche Tiefe, sondern einen breiten Überblick, man kann also Generalist sein. Berufserfahrung in verschiedenen Positionen einer IT-Organisation und auch in IT-Prozessen ist von Vorteil. Auch im Projektmanagement gibt es etablierte Frameworks, die aber meist stark an die jeweiligen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden.
CompuSafe: Du hast lange in großen Unternehmen gearbeitet. Was muss ein Unternehmen deiner Meinung nach seinen Mitarbeitenden bieten, damit sie motiviert sind und gerne arbeiten?
Norbert: Eine gute und faire Unternehmenskultur. Und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Jeder Mitarbeitende muss sich von Zeit zu Zeit fragen, ob sein „Marktwert“ steigt oder eher sinkt. Im letzteren Fall muss man sich verändern; gut, wenn das innerhalb eines Unternehmens möglich ist. Dann ist es gut, wenn das Unternehmen spannende Aufgaben bieten kann. Wie mein aktuelles Rollout-Projekt. Und ganz wichtig ist ein fairer Umgang miteinander, zum Beispiel in den Projektteamsitzungen.
CompuSafe: Weiterbildung ist dir sehr wichtig, wie du sagst. Hast du konkrete Kurse/Zertifikate, die du empfehlen kannst?
Norbert: Konkrete Kurse würde ich nicht empfehlen. Wichtiger scheint mir das richtige Timing zu sein. Wenn ich mich verändern will und Weiterbildungen zu neuen Themen mache, dann ist es wichtig, dass ich das Gelernte gleichzeitig oder zeitnah anwenden kann. Und genauso wichtig ist es, dass ich nicht kämpfen muss, um mir parallel dazu die theoretischen Grundlagen anzueignen, wenn ich von meinem Chef auf neue Themen angesetzt werde.
CompuSafe: Was wünschst du dir von deiner Rolle, damit du auch in Zukunft mit deiner Arbeit zufrieden bist?
Norbert: Arbeitszufriedenheit ergibt sich für mich aus einem vernünftigen Maß an Herausforderung gepaart mit Tätigkeiten, bei denen man auf eigenes Wissen und Erfahrung zurückgreifen kann. Gute Stimmung im Team und faire Strukturen in der Organisation. Und eine gute Bezahlung.
CompuSafe: Norbert, vielen Dank für das Gespräch.