Der Mittelstand und die KI: Zwischen Zurückhaltung und unvermeidlicher Transformation
Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der großen Themen in den IT-Abteilungen zahlreicher Unternehmen. Aber während große Konzerne wie Mercedes-Benz, BMW oder Siemens bereits beachtliche Fortschritte und innovative Projekte im Bereich KI vorweisen, wirkt der deutsche Mittelstand in diesem Bereich vergleichsweise zurückhaltend. Wie die Computerwoche kürzlich berichtete, deckte die Schweizer Beratungs- und Managementfirma Planet Industrial Excellence in einer Studie auf, dass viele mittelständische Unternehmen in Sachen KI-Einführung und -Nutzung noch in den Kinderschuhen stecken. Die Gründe dafür sind vielfältig und tief in der Struktur und Denkweise dieser Unternehmen verwurzelt.
Einer der Hauptgründe für die KI-Abstinenz im Mittelstand ist der sogenannte Tunnelblick, der durch den täglichen Kampf um Umsatz und Marktanteile entsteht. Viele Manager:innen in den Unternehmen sind so sehr mit dem Tagesgeschäft beschäftigt, dass sie kaum Zeit oder Ressourcen haben, sich mit zukunftsweisenden Technologien auseinanderzusetzen. Hinzu kommen eine gewisse Überforderung angesichts der schnellen Entwicklungen im IT-Sektor und eine überlastete Bürokratie, die innovatives Denken und Handeln erschwert. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Investitionsbereitschaft: Solange die Geschäfte laufen und Gewinne erzielt werden, scheuen viele mittelständische Unternehmen davor zurück, in neue Technologien zu investieren.
Diese Zurückhaltung ist allerdings in der heutigen Zeit ein riskantes Spiel. Die digitale Transformation schreitet unaufhaltsam voran, und KI wird in immer mehr Branchen zu einem unverzichtbaren Werkzeug. Unternehmen, die jetzt nicht handeln, laufen Gefahr, den Anschluss an den Wettbewerb zu verlieren und von innovativeren, agileren Mitbewerbern überholt zu werden. Die Dringlichkeit, sich mit KI und verwandten Technologien auseinanderzusetzen, könnte für den Mittelstand nicht größer sein. Es geht nicht nur darum, interne Prozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten, sondern auch darum, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und auf den Märkten von morgen wettbewerbsfähig zu bleiben.
Doch mit der Einführung von KI-Technologien sind auch Bedenken und Risiken verbunden, insbesondere wenn es um den unautorisierten Einsatz sogenannter Schatten-KI geht. Viele Mitarbeiter greifen auf generative KI-Tools wie ChatGPT oder Google Bard zurück, um ihre Arbeit zu erleichtern, ohne dabei die potenziellen Risiken für Datensicherheit und Datenschutz zu berücksichtigen. Die Gefahr, dass sensible oder urheberrechtlich geschützte Informationen an öffentliche Plattformen gelangen, ist real und bereits in einigen Fällen eingetreten. Darüber hinaus besteht die Sorge, dass generierte Inhalte fehlerhaft sein oder sogar Schadsoftware enthalten könnten. Hierauf verweist auch ein Beitrag des CIO-Magazins.
Für mittelständische Unternehmen ist es daher essenziell, eine klare Strategie und Richtlinien für den Einsatz von KI-Tools zu entwickeln. Dazu gehört die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit diesen Technologien, die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Daten und die Auswahl von Business-konformen KI-Lösungen, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens gerecht werden. Nur so kann der Mittelstand die Vorteile der KI voll ausschöpfen, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.
Der Weg in die KI-Zukunft ist für den deutschen Mittelstand mit Herausforderungen verbunden, doch zugleich bietet er enorme Chancen. Indem Unternehmen ihre Ängste überwinden, sich informieren und strategisch handeln, können sie die Weichen für eine erfolgreiche digitale Zukunft stellen.
Wie wir arbeiten
Die Qualität unserer Arbeit beruht auf einigen Kernprinzipien, denen wir verpflichtet sind. So stellen wir sicher, dass unsere Leistungen den Anforderungen, Notwendigkeiten und Wünschen unserer Kunden entsprechen.